TuS Trechtingshausen

Tradition seit 1921

Schon als der Verein am 11. Juni 1921 aus der Taufe gehoben wurde, bestand das TuS-Leben nicht nur aus Turnen und Leichtathletik. Vielmehr war man schon in den Gründerjahren gesellschaftlich aktiv, veranstaltete Theaterabende, Christbaumverlosungen und - ganz wichtig - fastnachtliche "Events".

Trotzdem: Der Schwerpunkt in der Zeit zwischen den Weltkriegen lag eindeutig auf dem Turnen. 90 Prozent aller Schulbuben nahmen daran teil - aber keine Mädchen. Denn Frauenturnen war laut bischöflichem Dekret "unmoralisches Handeln". Kreisturnfeste, Hindenburgfeste und vereinsinterne Wettläufe waren einige der Höhepunkte der ersten Jahre.

1953, fünf Jahre nach Wiederaufnahme des Vereinslebens nach dem Krieg, fand das letzte Turnfest auf dem Sportplatz am Rhein statt. Innerhalb von nur drei Jahren hatte die 1950 gegründete Fußballabteilung die ältere Form der Körperertüchtigung als größter und wichtigster Zweig im TuS verdrängt. 1957 kam Tischtennis hinzu, 1977 Badminton und Frauengymnastik, 1981 die Abteilung "Sportabzeichen", später Tennis sowie Baby- und Kinderturnen.

Kreismeisterschaften und ein Kreispokalsieg im Jugendbereich waren die fußballerischen Höhepunkte bis in die 90er Jahre. Ein Highlight war aber auch das Gastspiel einer Prominentenauswahl um die Ex-Nationalspieler Overath, Wimmer, Höttges, Grabowski & Co. gegen bekannte ZDF-Sportreporter unter der Leitung von Walter Eschweiler. Dazu kamen attraktive Freundschaftsspiele der Alten Herren - etwa 1976 gegen Hertha BSC Berlin. In der jüngsten Vergangenheit siegte der TuS beim Kreis-Schiedrichterturnier, die Alten Herren gewannen zweimal den Kreispokal, die erste Mannschaft schaffte den Aufstieg in die Bezirksklasse Rheinhessen-Nord, wo sie sich viele Jahre behaupten konnte.

Ein bestimmendes Thema für den Verein war seit jeher die Platzfrage. Wegen der Größe - und mehr noch wegen der Gefahr von "Land unter" - konnte der Sportplatz am Rhein keine Dauerlösung sein. 1986 wurde der Umzug zum Pfaffenfels gefeiert. Als Abschluss des Geländes kam 1987 das Sportheim hinzu.

Nachdem der Fußball Jahrzehnte lang das Vereinsleben entscheidend geprägt hatte, musste 2015 der Spielbetrieb mangels Spieler eingestellt werden. Im Jugendfußballbereich war dies bereits einige Jahre zuvor geschehen. Auch im Tischtennis ist der TuS nicht mehr in der Lage, an Meisterschaftsspielen teilzunehmen. Allein im Tennis gibt es noch zwei Mannschaften, die sich im Ligaspielbetrieb mit anderen Vereinen messen. So überwiegt beim TuS aktuell der Breitensport mit Angeboten für fast alle Altersklassen.